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PROGRAMM |
Samstag 18.09.21, 21.00 Uhr Doublefeature:
Her name was Europa
Anja Dornieden, Juan David González Monroy, D 2020, 76min, O.m.engl.UT
Der Stier, der seinerzeit Europa entführte, war vermutlich ein Auerochse.
Es gibt Bemühungen, diese seit 1627 ausgestorbene, wilde Urform des Hausrindes – man(n)
stellt sie sich gern mit mächtigem Gehörn vor – durch Rückzüchtung wiederzuerwecken.
Bemühungen, die in diesem klugen, schwarzweißen Essayfilm (16mm) nicht ohne Ironie
dem zunächst erstaunten, sodann erhellten Publikum dargelegt werden.
Wenn nicht gerade der Blick (ab)schweift, beispielsweise auf Styropor-Tiere,
die in Indoor-Resorts für tropisches Flair sorgen. Dazwischen geschoben die mehr
oder weniger ingrimmigen Charaktergesichter einzelner Vertreter vom Aussterben
bedrohter Tierarten, die zu fragen scheinen: Geht's noch?! (Alexandra Seitz, Viennale)
Zu Gast: Anja Dornieden und Juan David González Monroy
außerdem:
A Demonstration
Sasha Litvintseva, Beny Wagner, D/NL/UK 2020, 25min, engl.OF
Ein Monsterfilm ohne Monster: Die Wissenschaft der Frühen Neuzeit entwarf
jene Taxonomien von Monstern und Monstrositäten, die diesen Film inspiriert haben,
und offenbarte dabei eine Sichtweise der Natur, die heute kaum noch vorstellbar ist.
Die Forscher ließen sich von einer Logik leiten, nach der wissenschaftliche Wahrheiten
auf der Grundlage visueller Analogien zustande kamen. Das Wort »Monster« selbst
kommt vom lateinischen »monstrare«, was so viel bedeutet wie zeigen, enthüllen,
demonstrieren. A Demonstration greift diese Materie auf, in einer poetischen
Auseinandersetzung mit den Grenzen des Sehens und mit der Metamorphose der Form
(Katalogtext Berlinale 2020).
Zu Gast: Sasha Litvintseva und Beny Wagner
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